Geschichten Band I ausverkauft! Vergriffen! Aus und vorbei. (Mit der Ruhe)

Die Social Media Spatzen pfiffen es vor ein paar Tagen von den Dächern und mittlerweile habe ich, denke ich, das Ganze auch begriffen.

AQUILERIA · Geschichten Band I, mein erstes Buch, dieser riesige Meilenstein in meinem Leben, ist ausverkauft. Okay, so what, einfach die PDF rausholen und eine zweite Auflage drucken - oder? Könnte man meinen. Aber so einfach ist es nicht. Vielleicht auch, weil ich es nicht so einfach will. 🙂 Zwei Punkte: Zum einen möchte ich gerne innehalten, um diesen Moment zu würdigen. Und zum anderen möchte ich euch in diesem Beitrag zeigen, was es eigentlich bedeutet, eine zweite Auflage auf den Weg zu bringen.

Der Rückblick

Also los. 2018, vor knapp fünf Jahren, erschien dieses hier in einem Chemnitzer Familienbetrieb produzierte, von vielen guten Freunden und tollen Menschen korrekturgelesene, alles in allem wirklich nicht absolut perfekte Buch. Wirklich, die Liste der Menschen, die mich auf diesem aufregenden, tollen Abenteuer begleitet haben, ich kann sie kaum alle aufzählen. Und die Unterstützung eines und einer jeden bedeutet mir unendlich viel, immer noch und weiterhin.

Tatsächlich habe ich das Buch aber nach der Veröffentlichung zwei Jahre nicht in die Hand genommen, um ja keine Fehler finden zu müssen. Aber der Moment kam natürlich, spätestens mit Beginn der Produktion des Hörbuchs zu Edvards Versprechen. Und in der Zwischenzeit war auch der Geschichten Band II in den Startlöchern, der mit einem Register antrat - etwas, das ich unbedingt auch für Band I haben wollte.

Ja, und so kam es dann: Der Entschluss, dass für eine eventuelle zweite Auflage vorher auf jeden Fall erst der Text überarbeitet werden sollte, stand fest.

Aber noch waren ja genug Bücher auf Lager, noch konnte ich mich um Band II und Band III und die Hörbücher und die Podcasts und die Lesungen und alles andere kümmern. Eine Datenbankmigration für den Onlineshop? Klar, passt auch noch rein. Wie wäre es mit neuen Flyern? Oh, die Buchmesse kommt, wie cool! Und dann die Nachricht:

Hey, ich hätte gerne das letzte Exemplar von Band I.

Und noch eine.
Und noch eine.
Und noch eine.

Okay... Okay? Oha, so war das nicht geplant. 😅

Ein Blick auf ein Notizheft mit Korrekturen zu AQUILERIA Geschichten Band I.

Der Ausblick

Ich bin von Beruf(ung) Projektmanager. Gar keinen Plan zu haben oder sich dem gänzlich unvorbereitet zu stellen, so ist und war es natürlich auch nicht. Im Hinterkopf bin ich die letzten Wochen und Monate schon mehrere Was-Wäre-Wenn-Szenarien durchgegangen. Die eigentliche Schwierigkeit besteht im Timing und der Priorisierung. Denn, und damit kommen wir nun zum Kern dieses kleinen Beitrags, eine zweite Auflage kostet nicht nur Geld, sondern eben vor allem viel Zeit und Fokus. Mittlerweile habe ich einen Plan, vielleicht keinen ausgeklügelten Projektstrukturplan, aber immerhin eine chronologisch sortierte Checkliste und vor allem einen Überblick über die Absprungbasis. Am Vorabend der Lesung bei Lessing und Kompanie und der Leipziger Buchmesse und mit Blick auf den in wenigen Wochen anstehenden Jahresurlaub ist der Plan jedoch genau das: ein Plan. Und zwar einer ohne Zeitschiene. 😉

Was also ist zu tun? Was steht alles an? Was macht die Produktion einer zweiten Auflage so aufwendig?

  1. Ich habe (produktionsbedingt) verschiedene Dokumente, auf die sich die Geschichten verteilen. Diese müssen insofern konsolidiert werden, dass sie alle den gleichen Stand haben.
  2. Ich muss meine eigene Korrekturrunde für das Buch abschließen, also lesen und Fehler notieren und die Personen und Orte für das Register herausfiltern.
  3. Diese Fehler müssen dann natürlich im Text korrigiert werden.
  4. Außerdem möchte ich die Kapitelstrukturen überarbeiten und an das eBook angleichen. (Ja, die weichen aktuell voneinander ab - sagt es bitte nicht weiter. 😉 )
  5. Daraus ergeben sich Änderungen in Wortlängen und Satzstrukturen. Das bedeutet, dass das gesamte Buch neu gesetzt werden muss, damit insbesondere die Silbentrennung bei Zeilenumbrüchen sich nicht verselbständigt.
  6. Dann muss das Register ausformuliert und in den Satz integriert werden.
  7. Anpassungen an Impressum und Metatexten (bspw. der Autoren-Vorstellungen) sind notwendig.
  8. Im besten Fall habe ich zu diesem Zeitpunkt dann auch schon einen ersten Kostenvoranschlag von der Buchbinderei und kann auf Grundlage einer Rentabilitätsprüfung eine Auflagenstärke bestimmen.
  9. Das Cover muss technisch überarbeitet werden.
  10. Ich muss mit der Buchbinderei die konkrete Umsetzung des Buches abstimmen und den Auftrag freigeben.
  11. Und dann muss ich es dort nach der Produktion auch abholen.
  12. Das Buch muss in den Onlineshop integriert und wieder beworben werden. Vielleicht machen wir auch ein paar neue Bilder.
  13. Die Buchhandlungen wollen beliefert werden.
  14. Die DNB und die SLUB wollen ihre Referenzexemplare zur Archivierung erhalten.
  15. Das eBook muss komplett neu überarbeitet werden, um von den Fehloerkorrekturen und dem neuen Register zu profitieren.

Aufwand? Der meiste steckt in den Punkten 1 bis 7 bzw. dann nochmal im Punkt 15. Alles in allem rechne ich mit 60 bis 80 Stunden. Klingt gar nicht so viel, oder? 🙂 Das passiert nur eben neben Vollzeitjob, Familie und Kaffeepausen. Aber eigentlich freue ich mich darauf. Es ist wie ein Wiedersehen mit einem alten Freund, das Beschäftigen mit alten Erinnerungen. Aber es ist kein Pappenstiel. Und diese Aussage hat nur einen einzigen Zweck: Euch zu zeigen, warum mein toller Checklisten-Plan keine Deadline hat.

Ein paar letzte Worte

Hey, danke für dein Interesse und dass du bis hierhin gelesen hast. 🙂 Das ist cool. Und es ist vor allem cool, dass ich eben diese zweite Auflage nun machen darf. Vergiss das Seufzen und Stöhnen aus den vorangegangenen Worten. Die Situation ist der Hammer! Ich bin so unfassbar glücklich (und ein bisschen stolz), ich bin unendlich dankbar für jedes Buch, das ich verkaufen durfte, für jedes Feedback, jeden Hinweis, jede Frage und jedes Angebot, jedes einzelne Mal, dass ich über AQUILERIA sprechen durfte und darf. Danke. Danke, danke, danke. 🙂

Und damit geht es nun los - ein altes, neues Buch wartet auf mich.

 

PS: Du kannst es übrigens schon vorbestellen. Wenn du möchtest, schreib mir eine Mail und ich reserviere dir dein persönliches Exemplar; wie immer mit Nummer und Widmung, wenn du magst. Das würde mir auf jeden Fall helfen, das finanzielle Risiko und die Auflagenstärke etwas besser abzuschätzen. Und sobald ich weiß, wann es lieferbar sein wird, melde ich mich bei dir. Deal? 🙂